Kreislauf des Lebens
Kreislauf des Lebens
Wusstest du, dass lineares Wirtschaften mit all seinen Abfallbergen am Ende der oft sehr kurzen Nutzungsdauer von Produkten eine Erfindung von uns Menschen ist? Eine, auf die wir aber nicht stolz sein müssen … ganz im Gegenteil. Unsere Mutter Erde kennt so etwas nicht. Sie produziert keine Abfälle, sondern es unterliegt alles einem natürlich Kreislauf.
Wäre es nicht höchst an der Zeit, von der Natur zu lernen? Aufzuhören mit dem Glauben, die Ressourcen seien unendlich und Energie eine Selbstverständlichkeit? Durch das aktuelle Geschehen wird uns das schmerzlich bewusst.
Ein Weg in die richtige Richtung ist es, darüber nachzudenken, wie wir Abfälle wieder als Rohstoffe nutzbar machen und so quasi den Kreislauf wieder schließen. Wer sich grundlegender mit diesem Thema auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich die großartige Dokumentation „Kreislauf des Lebens“ auf Arte TV: https://www.arte.tv/de/videos/100811-000-A/kreislauf-des-lebens/
Wir bei Filzwieser beschäftigen uns schon längere Zeit damit, wie wir aus KU Abfällen wieder wertvolle technische Folien herstellen können. Wer glaubt, das wäre primär eine technische Herausforderung über das Upcyling von Abfällen und dann der daraus folgenden Extrusion, der betrachtet nur einen Bruchteil der gesamten Thematik.
Die Herausforderung liegt vielmehr darin, die gesamte Prozesskette von der Entwicklung, Herstellung, Nutzung bis zum Ende des Lebenszyklus eines Produktes zu betrachten. Es braucht ein völlig anderes und neues Mindset die Wertschöpfungskette zu betrachten und ganz besonders die geforderten Produkteigenschaften selbst. Nicht mehr technische Perfektion dürfen im Vordergrund stehen, sondern die Frage wie machen wir ein Produkt kreislauffähig und was braucht es wirklich an Eigenschaften? Worauf können wir verzichten, wenn es die Kreislauffähigkeit erfordert? Ich denke hierbei beispielsweise an das Hinterfragen sinnvoller optischer Ansprüche. So mag es uns selbstverständlich erscheinen, dass eine Oberflächenfolie für Ski eine Topoberfläche ohne Fehler hat … das ist im Laden schön anzuschauen. Aber was passiert, wenn wir das Produkt zum ersten Mal nutzen? Ich möchte mir nicht vorstellen, welch unendlich viele Ressourcen wir vergeuden, weil wir Perfektion anstreben, und nicht fragen „was braucht es wirklich“?
Wir sind „Kunststofflösungsfinder“. Als Kunststofflösungsfinder denken wir in Alternativen und scheuen auch mehrdeutige und widersprüchliche Fragestellungen nicht. Eine Folie aus Sekundärrohstoffen ist keine „billige Recyclingfolie“ … nein, es ist vielmehr ein Paradigmenwechsel das völlig neue Denkmuster erfordert. Wenn Sie dazu ehrlich bereit sind, dann würde es uns freuen, wenn Sie Ihre diesbezügliche Aufgabenstellung mit uns diskutieren. Gemeinsam können wir unser Wirtschaften ein klein wenig kreislauffähiger machen.
Abschließend möchte ich noch ein Beispiel für ein relativ komplexes, bereits umgesetztes Projekt anführen. Bedruckte und in Folge hinterspritzte PC Folien sollten kreislauffähig gemacht werden. In einem Gemeinschaftsprojekt, begleitet vom OÖ KU Cluster ist es gelungen, auch bedruckte Folien wieder nutzbar zu machen. Nähere Infos unter: https://www.kunststoff-cluster.at/news-presse/detail/news/recycling-neu-designt